Unser Sommercamp 2014 – wo sonst, wenn nicht auf Amrum ?!?!
DER WEG IST DAS ZIEL – so lautete das Motto unseres diesjährigen Silent Stream Hapkido Sommercamps. Mit der Hoffnung, dass dieses Motto unsere Anreise nach Amrum nur positiv beeinflussen würde, brachen am Morgen des 03. August 2014 insgesamt 27 Hapkidoin aus Schöneck-Büdesheim bei Frankfurt und Oberhaching bei München auf, um eine Woche lang Sonne, Sand, Wind und Hapkido auf der schönen Nordseeinsel Amrum erleben zu dürfen. Und wie das so ist mit den Mottos, kamen wir um 20 Uhr bis auf zwei Stundenfast pünktlich in Wittdün an, wo uns der freundliche Herbergsvater bereits in Empfang nahm und uns kurz danach mit Kartoffeln, Rotkohl und Schmorbraten willkommen hieß. Nach der Zimmereinteilung bezogen wir rasch unsere (noch) sandfreien Betten und trafen uns wenige Minuten später in Sportkleidung zu einem kurzen Sand-von-oben-unten-und-innen-kennen-und-lieben-lernen-Training am Strand.
Der erste „richtige“ Trainingstag begann am Montag um 6.30 Uhr mit einem gemeinsamen Joggen und einer Morgenmeditation in den Dünen. Außerdem blieb an diesem Tag viel Zeit, unsere PukPa Da Hyong (Nordsee-Form) zu lernen und zu vertiefen und spätestens bei der Trainingseinheit mit Schwerpunkt Fallschule bekamen auch die letzten noch Sand in die Ohren.
Am folgenden Tag um die Mittagszeit erwartete uns eine nette Mitarbeiterin von der Schutzstation Wattenmeer auf der Terrasse der Jugendherberge um uns in einer Wattführung den Lebensraum Wattenmeer näher zu bringen. So ging es ohne Schuhwerk und mit Kopfbedeckung ab ins Watt. Dort lernten wir Wattwürmer, Miesmuscheln, Herzmuscheln, Schnecken, Krebstiere und viele weitere Bewohner des nordfriesischen Meeresbodens „persönlich“ kennen.
Gekrönt wurde diese Wattführung von einer Nebel-Übung mit verbundenen Augen, dem Waten durch teilweise (abhängig von der Körpergröße)Oberschenkel-tiefe Schlicklöcher, sowie einer Verkostung von Meersalat. Am Nachmittag galt es innerhalb unseres Wochenspiels Punkte in verschiedenen Disziplinen, wie z.B. dem Sandburg-wett-bauen-und-um-treten zu sammeln. Am Abend wurde das Training dann für die Juniorgurte kurzerhand vom Strand in die Dünen verlegt, da es dich dort schöner bergab rollen lies.
Am Mittwoch, unserem „Regenerationstag“, unternahmen wir einen Bootsausflug auf die Hallig Hooge. Mit der MS-Ailun ging es nach Erwerb eines „Kapitänspatents“ für unsere Jüngsten durch die Süderaue (so heißt das Fahrwasser) zur Hallig. Im Sturmflutkino erhielten wir einen intensiven Eindruck des Lebens im Rhythmus von Natur und Gezeiten. So wurde uns klar, dass es auf dem Festland nur selten Post-Briefkästen gibt, die Tiede-abhängig geleert werden und Grundschulklassen i.d.R. auch aus mehr als vier Schülern bestehen.
Nach zwei morgendlichen Trainingseinheiten am Donnerstag nutzten wir das schöne Wetter zum Baden in der beinahe karibik-blauen Nordsee. So pilgerten wir, bepackt mit Badesachen, Handtüchern, Schaufeln und Strandspielzeug zum „direkt“ (= 45 Gehminuten) vor dem Kniepsand liegenden Meer. Aber der Weg hatte sich gelohnt und dies war erst ein Vorgeschmack auf den nächsten „Tagesordnungspunkt“. Am Abend stand nämlich wortwörtlich eine „schnöde Nachtwanderung“ auf dem Programm. Diese begann nach dem Abendessen mit einer gemeinsamen Busfahrt nach Norddorf von wo aus wir zurück nach Wittdün laufen sollten – soweit die Planung. Dass uns unterwegs verängstigte Piraten etwas von Irrlichtern erzählen würden und das Auffinden dieser Irrlichter dann mit dem Fund einer Schatztruhe enden würde, konnten wir natürlich vorher nicht wissen.
Am darauf folgenden Freitag kühlte das Wetter etwas ab, was einige „Dichter und Denker“ in unserer Gruppe zu literarischen Höchstleistungen während der morgendlichen Joggingeinheit anregte…
„Wenn der Schweiß jetzt trocken wird, kann es sein, dass es uns friert!“
…und uns nachmittags ein außergewöhnliches sandfreies Training in der kleinen Sporthalle in Wittdün bescherte. Da wir uns aber schon sehr bald wieder nach dem feinen Knirschen zwischen unseren Zähnen sehnten, nutzten wir die letzten Abendstunden dazu, Waffentechniken und Prüfungsprogramm am Strand zu wiederholen.
Und natürlich stellten die Meisten von uns am Samstag fest, dass die Woche wieder viel zu schnell vergangen war. So nutzten wir unseren letzten Trainingstag für letzte Open-Air-Einheiten, die Fortsetzung unseres Wochenspiels und natürlich für die Vorbereitung des letzten Abends. An diesem saßen wir bei Snacks, Getränken, Musik, Beleuchtung und jeder Menge Partyspielen zusammen und schmiedeten Pläne für zukünftige Trainingscamps, Zeltlager und Wochenend-Programme. Man weiß ja nie, welches Irrlicht uns als nächstes den Weg weißt….