Fronleichnam 2015

Fast schon eine Tradition

Wir Trainer des SKV Büdesheim und des TSV Oberhaching sind kurz davor, eine neue Tradition zu begründen. Da fragt es sich nur, ab wann man eine Veranstaltung als „traditionell“ bezeichnen darf. Sagen wir: Ab der dritten Wiederholung, also ab 2016.
Am Fronleichnamsmorgen haben wir Trainer des SKV uns in Kaichen getroffen um gemeinsam unsere weltlichen und menschlichen Ressourcen zu verladen. Danach ging es los um vier spiel-, sport- und spaßreiche Tage am Hahnenkammsee in Franken zu verbringen. Unsere hessische Abordnung bestand aus Annika, Christopher, Niclas, Rainer, Steffi und Verena. Am Hahnenkammsee trafen wir dann mit Christoph und seiner Familie sowie Benny, Flo und Lenny zusammen. Besonders gefreut hat uns, dass auch Evelyn in Begleitung von Jo sowie Christiaan aus Wiesbaden mit seiner Familie dabei waren. Somit wurde unser „Dorfplatz“ von 19 Personen, davon 12 aktiven Hapkidoin, bevölkert.
Auf dem Campinglatz fühlten wir uns schon fast ein bisschen heimisch. Das lag nicht nur an der netten Aufnahme durch den Platzwart, sondern auch daran, dass uns unsere Nachbarn aus dem letzten Jahr gleich wieder erkannten, begrüßten und sogleich beim Aufbau unseres THW-Wohnzeltes unterstützten. So kamen Teamleistungen, wie der Aufbau eines Dreimannzeltes zu fünft zu Stande….
Alle Trainingseinheiten fanden auf der direkt am Ufer der Rohrach gelegenen Spielwiese statt. Dort haben wir unsere gemeinsame Lieblingssportart von vielen bereits bekannten aber auch neuen Seiten beleuchtet. Da unsere Kreativität nichts zu wünschen übrig ließ, landeten wir nicht nur einmal bei der Frage:

„Wie erkläre ich das bloß in der Notaufnahme?!“

Die erste Trainingseinheit stimmte auf den Schwerpunkt des gesamten Lehrgangs „Körpermitte und sicherer Stand“ ein und war zum Kennenlernen des Untergrunds ausgiebig durch Fallschule aber auch die Verwendung von Jang Bongs (Langstöcken) geprägt. Nach dieser einstimmenden ersten Trainingseinheit feuerten wir den Grill an und verbrachten den Abend bei Steaks, Seitan-(„Satan“)-Würstchen und Marshmallows.

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Der Freitag begann mit einer Gymnastik- und Hyongeinheit direkt am Ufer des noch ruhigen Hahnenkammsees. Nach dem Frühstück arbeiteten wir in Kleingruppen an unserem jeweiligen Prüfungsprogramm. Petrus war uns mit 100% Sonnenschein und gefühlten 35 Grad im Schatten mehr als wohlgesonnen. Deshalb verbrachten wir die Mittagsstunden am beziehungsweise im See. Aufgrund des starken Algenvorkommens wurde unsere Wasserball-Session jedoch relativ schnell zu einer biologischen Erkundungstour mit der Aufgabenstellung, die Flugeigenschaften von Seesalat im Praxistest zu untersuchen.
Unsere abendliche Trainingseinheit wurde, wie auch alle Einheiten davor und danach, von vielen Zuschauern begleitet. Besonders beeindruckend war dabei die Begeisterungsfähigkeit der anwesenden Kinder, die direkt neben uns ihren eigenen Trainingsplatz eröffneten. Das Abendessen hatten wir an diesem Tag Udo zu verdanken. Er war leider nicht mit uns gefahren, hatte es sich aber nicht nehmen lassen, die ganze Gruppe mit Chili zu versorgen, welches wir bis auf den letzten Krümel genossen.
Am Samstagmorgen trainierten wir in Kleingruppen an unterschiedlichen Hyongs, während die Braun- und Schwarzgurte ihre Einheit noch durch den Formenlauf mit dem Schwert ergänzten.
Am Nachmittag gingen wir auf Schatzsuche. Naja fast. Wir gingen wandern. Bei 30 Grad und Sonne. Irrlichter, wie letztes Jahr auf Amrum gab es zwar nicht, aber das bedeutet nicht, dass wir uns nicht verirrt hätten…. Nach mehreren Stunden endete unsere Wanderung im Kneipp-Becken am See in dem auch die Jüngeren unter uns begeistert ihre Runden drehten. Ob das wohl Rückschlüsse auf einen Anstieg des Durchschnittsalters innerhalb unserer Trainergruppe zulässt??
Am Sonntagmorgen begann unser letztes Training tendenziell eher unausgeschlafen. Dieses griff die Lehrgangsthematik „Körpermitte und sicherer Stand“ nochmals auf und wendete diese auf vollkommen neue Aspekte an. So beschäftigten wir uns sehr intensiv mit der Thematik lockerer Freikampf („miteinander spielen“) und der Reaktion gegen Fassangriffe. Zusammenfassend zeigte dieser Lehrgang also sehr facettenreich, dass diese Grundprinzipien des Hapkido nicht nur in allen Trainingsbereichen, sondern auch in vielen alltäglichen Situationen eine wichtige Grundlage bilden/ bilden sollen.

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Die Bilanz unseres Trainingslagers ist, dass diese Fahrt sich unbedingt zu einer Tradition weiterentwickeln muss. Denn: Neben einem enormen Wissenszuwachs und vier schönen Tagen mit netten Menschen haben wir alle gleich mehrere Souvenirs mit in die neue Woche nehmen können. Und ist es nicht erstrebenswert, nächstes Jahr wieder gemeinsam nach der effektivsten Methode zu suchen, die grün-schwarze Färbung unserer Füße, die jeder Behandlung mit Wurzelbürste und Fußpeeling widerstand, zu beseitigen? Und die Kombination von Muskelkater, Mückenstichen und dem ein- oder anderen blauen Fleckchen lässt sich auch als Beweis heranziehen, dass wir uns ganz sicher nicht gelangweilt haben. Also: Auf Wiedersehen am Hahnenkammsee in 2016!

Steffi