Um Ihnen zu erklären was Kum Kang Hapkido ist und welche Aspekte und Facetten es bietet, haben wir die, unserer Meinung nach wichtigsten Punkte als FAQ- Fragebogen zusammen gefasst. Falls dennoch Unklarheiten und Fragen bestehen, würden wir uns freuen, wenn Sie uns kontaktieren.
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Hapkido ist eine koreanische Kampfkunst mit traditionellen Wurzeln. Es wird in vielen unterschiedlichen Ausprägungen (Stilen) unterrichtet. Unser Hapkido besteht zu ausgewogenen Bestandteilen aus Tritttechniken, Schlagtechniken, Hebel- und Wurftechniken sowie der dazugehörigen Fallschule. Die Gewichtung dieser Elemente kann in Abhängigkeit von der Stilrichtung durchaus unterschiedlich sein. Trotz des traditionellen Hintergrundes ist Hapkido als Selbstverteidigung im höchsten Maße zeitgemäß. Neben den effektiven Techniken, die keinerlei Krafteinsatz erfordern, bietet Hapkido Entspannung und körperliche Fitness. Es ist somit als sinnvoller Ausgleichssport zum Alltagsgeschehen bestens geeignet.
„Hap“ bedeutet “Zusammen” und meint die Einheit von Körper und Geist. Die Umsetzung einer harmonischen Bewegung im Einklang mit dem Körper und der Umgebung
„Ki“ ist Kraft und Konzentration. Gemeint ist hier die Energie (Lebensenergie)
„Do“ steht für den Lebensweg
An dieser Stelle wollen wir keine Bewertung anderer Kampfkünste vornehmen. Fast jede bekannte Kampfsportart bietet eine solide Ausbildung, sofern sie lange genug ausgeübt wird. Hapkido besteht aus allen in Frage 1 erwähnten Trainingselementen, was diese Kampfkunst aus einigen anderen hervorhebt, da viele andere Kampfsportarten sich nur mit Teilbereichen dieses Spektrums befassen. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass wir Kum Kang Hapkido als „Kampfkunst“ und nicht als „Kampfsport“ verstehen. Es geht hierbei vordergründig um die eigene Weiterentwicklung und nicht um das Kräftemessen untereinander. Gemeint ist hier der sprichwörtliche „Kampf mit dem eigenen ich“.
Diese Frage kann jeder nur für sich selber herausfinden, da dieses Empfinden natürlich ganz vom eigenen Wünschen und Vorlieben abhängt. Hier eine Wertung abzugeben, wäre anmaßend.
Fitness für den ganzen Körper
Wie auch viele andere Kampfsportarten beansprucht Hapkido den gesamten Körper und vitalisiert und trainiert diesen. Die Kondition wird gleichfalls wesentlich gesteigert. Hapkido fördert die eigenen koordinativen Fähigkeiten und die Konzentrationsfähigkeit.
Gesundheit
Mit der richtigen Anleitung und dem richtigen Maß wirkt Hapkido gesundheitsfördernd. Neben der Anregung des Immunsystems durch die sportliche Betätigung können auch positive Effekte für Körper, Haltung und den gesamten Bewegungsapparat erzielt werden. Gerade ältere Menschen erleben durch die regelmäßige ganzheitliche Körperbetätigung einen Rückgewinn an Beweglichkeit und gesteigertem Wohlbefinden.
Körperliches Wohlbefinden
Sportliche Betätigung und Entspannungsübungen können dazu beitragen, das eigene Wohlbefinden zu steigern. Dabei gibt es im Hapkido – bedingt durch die Vielfalt der Bewegungen – für jeden die Möglichkeit, nach seinen eigenen Vorstellungen zu trainieren.
Entspannung und Ausgeglichenheit
Hapkido trägt viel zu einer innerlichen Ausgeglichenheit bei. Allein die sportliche Betätigung bringt bereits Entspannung vom Alltag. Hinzu kommen darüber hinaus traditionelle Aspekte, die einen entspannteren Umgang mit Streßsituationen im Alltag ermöglichen.
Selbstverteidigung
Neben all den vorstehenden Punkten ist die Kampfkunst selbst natürlich Mittelpunkt des Geschehens. Durch die Ausführung und Art der Techniken ist Hapkido fast gänzlich unabhängig von Körpergröße und Kraft. Daher ist Kum Kang Hapkido bestens als Selbstverteidigung und somit besonders für Frauen geeignet. Der Einstieg ins Hapkido ist nahezu in jedem Alter möglich. Die vielen Bestandteile bieten jedem die Möglichkeit, nach seinen Fähigkeiten und Neigungen zu trainieren und diese zu erweitern.
Hapkido erfordert Konzentration, Aufmerksamkeit und Disziplin. Kinder bekommen durch das Erlernen der Techniken ein großes Maß an Selbstverantwortung: In Partnerübungen müssen sie die Teils gefährlichen Techniken ausführen, ohne den Partner zu verletzen. Das fördert bei den Kindern die Konzentration und lehrt ihnen einen respektvollen Umgang mit den Partnern mit dem Bewusstsein, für die eigenen Taten verantwortlich zu sein. Sport im Allgemeinen und Hapkido im Besonderen schafft den Kindern einen wichtigen Ausgleich zum Schulalltag. Wir achten im Kindertraining stets darauf, dass die Kinder ihren Bewegungsdrang auch ausleben können. Keinesfalls soll das Training den Schulalltag „fortsetzen“. Neben allen wichtigen Übungen gehört auch immer eine Portion Spaß zum Training.
Prinzipiell ist es möglich, im Alter von 6 Jahren mit dem (spielerischen) Erlernen einer Kampfkunst zu beginnen. Dafür müssen natürlich entsprechende Trainingskapazitäten in den Vereinen vorliegen. Eine obere Altersgrenze kann man hier nicht benennen. Der Einstieg ist durchaus auch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter möglich. Das Mindestalter in den Kindergruppen ist von den Trainingsmöglichkeiten der Gruppen abhängig und sollte der Einfachheit halber in den entsprechenden Dojangs erfragt werden. Da gerade die Kindergruppen gut besucht sind, kann es bei der Aufnahme leider zu Wartezeiten kommen.
Die koreanischen Wörter „Kum Kang“ bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „glänzender Strom“. Der Ausdruck „Kum Kang“ beinhaltet eine große Symbolkraft und beschreibt gleichzeitig das Prinzip unseres Hapkido.
Der erhaben anmutende Anblick eines gleichmäßig dahinfließenden Stromes spiegelt sich in allen Techniken wieder. Eine fließende Bewegung, die die Kraft des Angreifers aufnimmt und sich Ihr nicht entgegenstellt, ist das Grundprinzip vieler Hapkido Techniken. Ein wesentliches Merkmal von fließendem Wasser ist, dass es niemals mehr Energie aufwendet, als nötig. Wasser weicht aus oder es staut sich (und erhöht somit seine Energie bei geringstem Aufwand). Dabei ist wohl jedem bewusst, welche Kraft Wasser freisetzen kann.
Ein weiteres Grundprinzip unserer Techniken ist die Kreisbewegung. Sie ermöglicht es, die Energie eines Angriffs sanft umzuleiten. Der Verteidiger steht dem Kraftfluss nicht im Wege. Er ist jedoch das Zentrum der Bewegung.
Das Ergebnis dieser beiden Prinzipien ist eine harmonische, natürliche Bewegung.
In unserem Logo verbindet sich der fließende Strom mit dem „Chon-Chi-In“, das unter anderem auch das Prinzip des Kreises sowie das unabdingbare Zusammenspiel der Gegensätzlichkeiten symbolisiert.
Hapkido ist eine Kampfkunst mit koreanischen Wurzeln. Die im Hapkido verwendeten Techniken sind im Laufe der bewegten Geschichte des Landes entstanden und bis zu 3000 Jahre alt. Die vor langer Zeit bekannten Kampfkünste wie Sah Doh Mu Sool (ca. 2000 v. Chr. bis 900 v. Chr.), Bool Kyo Mu Sool und Koong Joong Mu Sool sind somit die Vorläufer und Ideengeber des heutigen Hapkido. Der Name Hapkido selber ist erst zwischen 1930 und 1940 entstanden.
Meister Stephan Müller (* 28.01.1967, † 28.04.1999) entwickelte und prägte den Vorläufer unserer heutigen Stilrichtung von 1989 bis 1999. Aus mehreren Amerika-Aufenthalten brachte er von Meister Gregory Jump den Namen „Silent Stream Hap-Ki-Do“ mit.
Er legte seit 1992 mit seinen damaligen Meister-Schülern den Grundstein für das Silent Stream Hap-Ki-Do in Deutschland. Seit seinem Tod im Jahr 1999 führt Meister Christoph Jung diese Linie bis zum heutigen Tage fort.
Unter dem Namen und Logo von Silent Stream Hap-Ki-Do wird in jüngster Vergangenheit vermehrt Hapkido-Training angeboten, das in Ausrichtung und Vorgehensweise sich jedoch nicht mit den Ansichten und Werten deckt, die Hapkido in unseren Augen vermitteln soll.
So reifte seit 2013 die Idee einer deutlichen Abgrenzung, die im Jahr 2015 mit dem Namens- und Logowechsel zu „Kum Kang Hapkido“ ihren Abschluss fand.
Somit grenzen sich nun alle an der Entstehung des Silent Stream Hap-Ki-Do maßgeblich beteiligten Menschen um Meister Stephan Müller von dieser „Marke“ deutlich und einvernehmlich ab.
Der Urheber und Namensgeber des Silent Stream Hap-Ki-Do, Großmeister Gregory Jump aus Amerika, war und ist in diese Entscheidungen ebenfalls eingebunden und ausdrücklich nicht der Grund für diese notwendige Distanzierung.
Wir verstehen Hapkido als Kampfkunst. Natürlich ist es auch ein Sport. Wir führen unser Hapkido in Vereinsstrukturen aus, dementsprechend ist uns auch das gesellschaftliche Miteinander im Verein ein Anliegen.
Die ausgewogene Teilung der Schwerpunkte zwischen Tritt- und Schlagtechniken, Hebel- und Wurftechniken und der zugehörigen Fallschule ist sehr wichtig für uns.
Als höchstes Gut sehen wir die Selbstverantwortung im Umgang mit den erlernten Techniken. Also die eigene Körperbeherrschung. Als Agierender möchte ich stets die Kontrolle über meine Aktionen haben. Ich habe meine Aktionen unter Kontrolle und kann somit entscheiden, ob ich jemanden verletzte, oder nicht. Im Kampfgeschehen bin also auch ich als Angreifer für meinen Partner (nicht Gegner) verantwortlich. Reagiert dieser nicht so, wie er sollte, darf ich ihn trotzdem nicht verletzen.
Ja. Mit jeder abgelegten Prüfung ändert sich die Gürtelfarbe folgender Maßen: gelb, orange, grün, blau, rot, braun, schwarz bzw. Dan-Grade. Die für den jeweiligen Gürtel zu erlernenden Techniken sind im Prüfungsprogramm festgehalten. Für Kinder gibt es ein separates Prüfungsprogramm mit eigenen Gürteln (weiße Gürtel mit einem farbigen Streifen).
Kum Kang Hapkido gibt es in Bayern (TSV Oberhaching e. V.) und in Hessen (SKV Büdesheim e. V.). Die genauen Standorte der Dojangs und die Trainingszeiten sind der Dojangliste zu entnehmen. Persönliche Betreuung und Qualität statt Quantität sind für uns sehr wichtig. Kum Kang Hapkido wird nicht auf Schulbasis, sondern auf Vereinsebene trainiert, dementsprechend sind die Monatsbeiträge erschwinglich.
Die Abstimmung der Trainingsgruppen ist in erster Linie von den zur Verfügung stehenden Hallenkapazitäten abhängig. Generell wird im Training zwischen Kindern und Erwachsenen getrennt. Eine Aufteilung nach Anfängern und Fortgeschrittenen ergibt sich im Training oftmals von selber. Generell wird aber Wert auf wechselnde Partner gelegt, um nicht Regelmäßigkeiten zu erliegen. Eine Trennung nach Geschlechtern erfolgt grundsätzlich nicht.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Kampfkünsten ist unsere Trainingsbekleidung, der „Doh Bohk“, schwarz. Traditionell wird Hapkido barfuss ausgeübt. Will man mit Hapkido beginnen, eignet sich anfangs ein normaler Trainingsanzug.
Ab dem blauen Gürtel beginnt der erste Kontakt zu einer klassischen Waffe: dem Langstock (kor. Yahng Bong). Diese Techniken werden über die nächsten Gürtel vertieft. Später kommen Schwerttechniken (kor. Gum) hinzu. Das Messer wird nur als abzuwehrende Waffe eingeführt. Alltagswaffen, wie der Kurzstock, der Spazierstock, der Fächer und andere finden später in untergeordneter Form Eingang in das Prüfungsprogramm.
Ja. Der Freikampf gehört von Anfang an zu den gängigen Trainingselementen. Das Kämpfen geschieht im Kum Kang Hapkido grundsätzlich ohne Körperkontakt. Hier geht es also ein weiteres Mal um die eigene Körperbeherrschung als angreifender Partner. Das große Ziel ist, sich selber in jeder Situation unter Kontrolle zu haben, um jederzeit entscheiden zu können in wieweit ein Angriff oder eine Abwehr gefährlich für den Partner wird. Mit dem Zugewinn an Erfahrung und Körperbeherrschung als Fortgeschrittener beginnt dann auch automatisch das Kämpfen mit Körperkontakt. Oberstes Trainingsziel bleibt jedoch, den Partner nicht zu verletzen.
Dass bei einem Kampf ohne Kontakt viel Einschätzungsvermögen des Verteidigers erforderlich ist, um ernsthafte Angriffe richtig einzuschätzen, versteht sich von selbst. Der Freikampf im Kum Kang Hapkido unterliegt nur den Regeln der sportlichen Fairness keinen weiteren Regeln.
Da es sich bei Kum Kang Hapkido um eine Kampfkunst (der Kampf mit sich selber steht im Vordergrund und nicht das Kräftemessen mit dem Partner) handelt, gibt es keine (!) Wettkämpfe, die aufgrund von Regelwerken auch die Freiheit beim Kampf einschränken würden. Dementsprechend wird auch beim Freikampf nicht nach Gewicht oder Geschlecht unterschieden.
Abhängig vom Grad der Behinderung ist es natürlich möglich Hapkido zu betreiben. Mit dem zuständigen Lehrer/Trainer sollte vor Trainingsaufnahme in einem Gespräch die Art der Behinderung und die damit verbundenen Einschränkungen geklärt werden. Durch Abstimmung der Techniken auf die persönlichen Bedürfnisse ist es somit möglich, ebenfalls von den vielen positiven Effekten des Hapkido zu partizipieren.
Durch den bereits öfters zitierten „Kampf mit sich selber“ als größte Herausforderung und die ganzheitliche Körperbeanspruchung im Hapkido kann bei körperlichen Einschränkungen oftmals eine nicht geglaubte Besserung erzielt werden.
Ja, das sogenannte „Ki-Hap“. Der Kampfschrei verhilft dem Hapkidoin zur richtigen Atmung während eines Schlages, Trittes oder einer Technik. Der Schrei ist gleichzusetzen mit dem Ausatmen. Er fokussiert die Kraft (das „Ki“) und die Konzentration auf die bevorstehende Aktion und verhilft zur nötigen Körperspannung, also Einheit von Körper und Geist („Hap“). Der Schrei kann einem Gegner gegenüber durchaus einschüchternd wirken. Im Falle einer Verteidigung hilft der Schrei die entsprechende Kraft und Überzeugung zur Gegenwehr sich selber und dem Gegenüber darzustellen. Wird das Ki Hap richtig ausgeführt, kommt es aus dem Unterbauch (dem Zentrum „Danjeon“) und nicht aus der „Kehle“.